Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Mit einem Stahlstich - S. 15

1836 - Stuttgart : Belser
Anfänge der menschlichen Gesellschaft. 4 5 Frucht gewisser Grasarten kennen gelernt hatte und hier- auf in Gegenden kam, wo Waitzen, Roggen, Spelz oder Mais nicht von selbst wuchs, so konnte man auf den Gedanken geführt werden, sich irgendwie den Saamen dieser Getraideartcn zu verschaffen und sie anzubauen. Auf diese oder ähnliche Weise mag der Anfang zum Ackerbau gemacht worden seyn. In jedem Falle aber hat mit dieser Lebensweise eine Reihe der merkwürdigsten Fortschritte begonnen. Nicht btos überhaupt ein Eigen- thum, sondern ein fester, unverrückbarer Besitz war nunmehr gewonnen: man nahm Wohnung, um zu bleiben, fühlte sich an den Boden gebunden und achtete als eine Hcimath ihn theuer, und wenn bald die Zunahme der Bevölkerung Schwierigkeiten und Störungen herbei- führte, so wurde man dadurch auch wiederum auf Mittel geleitet, welche das friedliche Zusammenbestehen Vieler möglich machten. Hierin liegen unverkennbar die ersten Keime bürgerlicher Ordnung und die Grundzüge einer auf das Gesetz zu begründenden Gesellschaft. Doch ist der Verlauf wohl nirgends ein so einfacher gewesen, als wir vielleicht vorauszusehen geneigt sind. Entwe- der traf man schon bei der Einwanderung frühere Bewohner an, oder stieß doch bald nachher mit feindli- chen Stämmen zusammen. Endigte der Kampf mit der vollständigen Niederlage des einen Theils, so gerieth die- ser, falls er nicht ausgerottet ward, in eine abhängige Lage und mußte sich vielleicht zu Beschäftigungen herge- den, die er freiwillig nimmermehr gewählt hätte. Gien- gen beide Theile unbesiegt aus dem Kampfe hervor, so mochten sie in den Besitz des Landes sich theilen, so doch, daß die Einen fortfuhren, das Feld zu bauen, die Andern, der Viehzucht oder Jägerei obzuliegen. Bei den Letzter» konnte dann ein rüstiger, kriegerischer Sinn fvrtbestehen, und jene, welche am Grund und Boden klebten, waren

2. Mit einem Stahlstich - S. 18

1836 - Stuttgart : Belser
18 Erstes Hauptstäck. Bildung des Erdkörpcrs. die Sage hie und da ein zweifelhaftes Licht auf jene dunkeln Regionen wirft; und statt aufzuhetlen, mehrt sie oft noch die Ungewißheit, indem ihre trügerische Leuchte die Gegenstände verschoben, oder ins Riesenhafte ausgc- mahlt zeigt. Die Größe des Zeitraums aber, der vom ersten Auftreten des Menschen bis zur Staatcnbildung verflossen ist, mag daraus annäherungsweise ermessen werden, daß schon die ältesten Völker, welche wir kennen lernen, im Besitze vollständig ausgeprägter Sprachen sind. Denn welch' ein Abstand zwischen dem ersten thierischen Ausdrucke der Empfindung und dem prachtvoll gerundeten Bau, in welchem sich der Menfchengeist abspiegelt, wie in diesem die Welt! Auf unsicher» Pfaden sind wir bis zur Schwelle der Geschichte vorgedrungen, und erblicken nun gleich beim ersten Aufglanze ihrer Fackel den Men- schen hinweggerückt über die Jahre der Kindheit und auf- erwachsen zum Gebieter der Erde, als welcher er Pflanzen versetzt und Thicre zähmt, Sümpfe trocken legt und Brücken über Ströme sprengt, Wälder lichtet, Wüsteneien befruchtet und die Meere befährt, dem Marmor seine Ge- danken aufdrückt, der Purpurschnecke ihren Saft auspreßt, und die Perle aus dem Abgrund holt, damit alles Schöne, was die Erde hat, ihn schmücke und kein Wagniß unver- sucht bleibe, das ihn stark und weise machen kann. Eine bisher geflissentlich vermiedne Frage darf nun nicht länger abgcwicsen werden. Stammen die vielen Völker, die unsre Erde bewohnen, sämmtlich von einem Paare, oder stammen sie von mehreren ab? Ehe wir hierauf antworten, ist es vielleicht nöthig, zu bemer- ken, daß keines unsrer wichtigen Interessen gerade das eine oder das andre Resultat erheischt. Denn in jedem Falle steht unzweifelhaft fest, einmal, daß zwischen ver- schiednen Mcnschenra^en ein sehr auffallender und mehr als blos äusserlicher Unterschied Statt finde; dann aber

3. Mit einem Stahlstich - S. 22

1836 - Stuttgart : Belser
22 Zweites Hanptstück. bietet das von den Chinesen durchwanderte Land der jetzi- gen Khvrkatschi - und Kukunor - Mongolen nicht nur sei- nen Bewohnern, sondern auch zwei Strömen überreiche Quellen dar. Denn von hier aus brechen sich der Ho- nanghv und der Jantsekiang, jener durch das Jnschan-, dieser durch das Aünling-Gebirge, ihre Bahnen nach China hinab, um nicht sehr entfernt von einander in den östlichen Ocean auszuströmen, gleichwie sie auf dem Hoch- lande nachbarlich ihren Ursprung genommen haben. Viel- leicht, daß die Stammväter der Chinesen den Krümmun- gen des erstgenannten Stromes gefolgt sind; gewiß aber haben sie sich, bevor sie in das Tiefland herabstiegen, ge- raume Zeit in den hvchliegcnden Gegenden aufgchalten und dort als Nomaden umgetriebcn. Wenn das Fami- lienleben durchaus als die Grundform jedes Verhältnisses zwischen Menschen und Menschen betrachtet werden muß, so gilt dieß besonders von Hirtenvölkern, weit ihre Gesellschaft nicht ein förmlicher Verband, sondern btvö eine Aneinan- derreihung von Familien ist. Innerhalb seines Zeltes und so weit sein Vieh grast, hat jeder Hausvater selbst zu befehlen; wenn es sich aber von Dingen handelt, die jede einzelne Familie, also alle zusammen betreffen, so tritt, unter dem Beirathe der Aeltesten, das Stammhaupt ein, dessen Gewalt folglich nur als eine Ergänzung der väterlichen, demnach als die eines übergeordneten Haus- vaters erscheint. Weil der Nomade kein ruhendes Eigen- thum und keine bleibende Stätte hat, so bietet ihm die Familie und der Stamm die einzigen Haltpunkte dar, woran sein flüchtiges Dascyn sich knüpfen läßt. Um von Andern unterschieden zu werden, muß er den Vater, den Groß- und Urgroßvater nennen; um als Mitglied des Stammes zu erscheinen, muß er sich auf das Oberhaupt desselben berufen. Daher die Sitte der Nomaden, viel auf Geschlechtsregister zu halten; daher das Bestreben,

4. Mit einem Stahlstich - S. 32

1836 - Stuttgart : Belser
32 Zweites Hauptstück. aufgeschlossen. Daß es so kommen werde, hat Kongfutse allerdings nicht vorausgesehen; aber daß es so gekom- men ist, müssen wir als ein nothwendiges Ergebniß sei- ner Lehre betrachten. Gehen wir daher ans diese über. Ticn, der höchste Herrscher und Herr, durchdringt Alles und weiß Alles; er hat keine Ohren, und doch gibt es nichts, das er nicht vollkommen hörte; er sieht nicht mit Augen, doch ist nichts, das er nicht vollkom- men schaute; er ist das Erbarmen selbst, aber er prüft auch Alles und hält über Alles sein Gericht. Während das erste Glied des Alls der Himmel ist mit seinem im Lauf der Gestirne sich abspiegelnden Gesetz, das zweite Glied die Erde mit Wasser, Feuer, Metallen, Winden, Donner, Regen und allen ihren Erzeugnissen, so tritt der Mensch als das dritte Glied auf, unter allem Leben- digen allein mit Erkenutnißvermögen begabt und mit der Fähigkeit zum Guten oder Ävsen ausgerüstet. Als dieses wesentliche Glied im All greift er auch noth- wendig ein in das Bestehen des Ganzen. Bleibt er in der rechten Mitte, regelt er durch Vernunft die Leiden- schaften, so ist Gleichgewicht im Ganzen und der Mensch wirkt in Gemeinschaft mit Himmel und Erde zur Erhal- tung und Beschützung der Dinge in ihrem Daseyn. Der Zustand der Vollkommenheit des Alls wird erreicht. Aber durch die Sünde des Menschen und sein Abweichcn von der rechten Mitte wird das Gleichgewicht im Leben des Weltalls gestört ; der Lauf der Gestirne, die Jahreszei- ten, der Vvgelflug, die Witterung, gerathen in Unord- nung , wenn aus des Menschen Brust das rechte Maaß verschwunden ist. Der Kaiser insonderheit ist der Sohn des Himmels, ein Abbild und Stellvertreter desselben auf Erden. Daher soll er, dem Himmel ähnlich, das Volk durch Wvhlthaten beglücken; daher haben auch seine Fehler zumeist eine Zerrüttung der Natur unmittelbar in

5. Mit einem Stahlstich - S. 50

1836 - Stuttgart : Belser
50 Zweites Hauptstück. Lop- See vordrangen, die hohe Bucharei durchstreiften, ihre Uebermacht sogar im Reiche Ta man am Japartes oder Sihun und bei dem Volke der Siyu geltend mach- ten, und an den Königen der Usun in der Songarci Ver- bündete fanden, kamen sie dem Feind in die Flanke und in den Rücken und zwangen ihn, nvrd- und nordwestwärts zurückzuweichen. Endlich brachen in der Mitte des ge- schwächten Feindes selbst Uneinigkeiten ans: die Horden der südlichen Parthei traten um 47 nach Christus unter den Schuh des Kaisers; der nördliche Theil verlor im Jahre 87 eine blutige Schlacht gegen die Sianpi, einen nord - und nordostwärts von China wohnhaften Mongolenstamm, und 58 Horden der nördlichen Hiong- uns boten dem Kaiser ihre Unterwerfung au. Allein die Chinesen zogen die bereits unterworfnen Hiognus an sich, fielen mit denselben in die Wohnsitze von jenen ein und brachten ihnen 91 nach Christus eine so große Nie- derlage bei, daß die nördlichen Hiouguus von da an in der Geschichte Chinas verschwinden. Die Ueberreste dersel- den verschmolzen, wie behauptet wird, mit den Sianpis, welche in die leer gewordnen Steppen nachrückten. Pantschao, ein großer chinesischer Feldherr, der zu Ende des ersten Jahrhunderts nach Christus im Laude der Siyu befehligte, brachte dunkle Nachrichten von Vorder- asien in seine Heimath zurück, während Südchina von Indien her besucht wurde, und — vielleicht über den per- sischen und arabischen Meerbusen — Kunde von dem großen Reiche am Ostrand der Erde bis ins fernste Abendland gelangte. Zur selben Zeit also, da Rom unter den ersten Kaisern auf dem Höhepunkte seiner Macht stand, da die Boten des Christenthums, bald unbeachtet, bald verfolgt, am Riesenbau ihrer Kirche arbeiteten, während am Saume des Horizonts das seidenreiche Serie« zu däm- mern begann, herrschte der Sohn des Himmels von

6. Mit einem Stahlstich - S. 54

1836 - Stuttgart : Belser
r 54 Drittes Hauptftück. stellte; nur in Umrissen aber haben wir die Epoche höfi- scher Jntriguen und zerstörender Kämpfe gezeichnet, weil wir anderwärts Gelegenheit haben werden, den Verfall asiatischer Reiche zu beobachten. Jndcß können wir nicht umhin, zu bemerken, daß von jener verhängnißvollcn Zeit her ein Wurm zurückgeblieben sey, der mit leijem, aber unermüdlichem Zahne an den schönsten Blüthen des Na- tionalgeisteö genagt hat. Drittes Hauptstürk. Die Indier. Der Mustag trennt die Songarei von der hohen Bucharei, der Künlün die Bucharei von den Khorkatschi- Mongolen und von Tibet. Dieses im Durchschnitt 10,000 Fuß hoch gelegne Land, doppelt so groß als Norwegen und Schweden, die rauhe Heimath des Sind, Setledsch und Tsanpu, ruht mit seinen Seen, Flächen, Alpthälern und Gletschern auf dem Rücken eines Schneegebirgcs, das auf Erden nicht seines Gleichen hat, und als mächtige Scheidewand zwischen Hoch - und Südasien gelagert ist, gleichwie die langgestreckte Wüste Gobi China von den vordern Landen absondert, Dom obern Sind bis zum Brahmaputra, 600 Stunden lang in der Richtung nach Südost, bei einer Breite von 120 bis 140 Stunden, in sechs bis sieben Parallclketten, deren nördlichste die andern alle überragt, dehnt der H i m a l a y a oder das Hima- lih-Gebirge sich aus. Die mittlere Höhe des Kam- mes beträgt 14,592 pariser Fuß, aber Hunderte von Gra- nitzacken steigen weit über diese Grundlage empor. Kei- nes der fünfzehn Hörner, deren eisiger Kranz die Ganges- quelle umgibt, sinkt unter 18,000 Fuß herab, während der

7. Mit einem Stahlstich - S. 55

1836 - Stuttgart : Belser
Die Indier. 55 Rudru eine Höhe von 20,990, der Surga - Ruhr von 21,475 Fuß erreicht. Aehnliche Gruppen kolossaler Ge- birgsthürme blicken auf diequellen deryamuna, desgoggra und Gandak, der Kosa und Tista hinab. Der Dschawa- hir aber erhebt sich bis zu 24,156, der Tschumulari zu 26,266 und der Dawalagiri zu 26,5ä0 Fuß. Verhältniß- mäßig hoch gehen daher auch die über das Gebirg füh- renden Pässe, und zwar so, daß der Höhepunkt fast eines jeden derselben über der Spitze des Montblanc liegt. Unter den uns bekannten führt einer aus dem Tsanpu. thale über Abhänge des Tschumulari an den Tschiutsiu, einen Nebenstrom des Brahmaputra, und sieben dienen zur Verbindung zwischen dem ober« Setledsch und dem Gebiete des Ganges. Sv der Lebug-Paß, welcher den östlichen Abhang des Dschawahir streift, und trotz der Höhe von 17,706 Fuß zu den am meisten betretneu ge- hört. Groß sind die Mühseligkeiten, die der Wanderer auf solchen Pfaden zu überstehen hat. Auf der tibetani- schen Seite mag er noch das feinwollige Schaf Purak als Lastthier gebrauchen; auf der entgegengesetzten aber kann der Transport nur durch Menschen geschehen. Neben Abgründen und über einander gethürmten Felsen windet der schmale Fußsteig sich hin; Balkenstcge und Hänge- brücken zeigen über tosende Gewässer den Weg; nirgends ein Baum oder Strauch: Sturmwinde um sausen den Wanderer, und auf Schncefeldcrn muß er sein Nachtlager nehmen. Langsam erreicht er die Mittelstufe des Bcrg- landes, deren vielverzweigte Ketten von Birken, Kasta- nien und Riesencedern beschattet sind; hat er endlich auch diese hinter sich und das Waldgewirre des Vorlandes durchschritten und den wüsten Landsaum durcheilt, wo in Wäldern von Binsen und Schilf Nashörner und Elephan- ten Hausen: so sieht er in einer Entfernung von 80 Stunden immer noch die Himalihberge im reinsten Schnee

8. Mit einem Stahlstich - S. 56

1836 - Stuttgart : Belser
56 Drittes Hauptstück. glanze erschimmern, während vor ihm gen Süden die schwülen Thalebnen der Yamuna und des Ganges mit ih- ren Reisfeldern und Lvtusgärten prangen. Einen Raum von 600 Stunden, also eine Linie, die von Paris bis Petersburg reichen würde, müßte derjenige zurücklegen, der von der Nordgrenze Hindustans bis zum Kap Kvmo- rin reisen wollte. Welch' überraschende Wechsel von Landschaften, Gewächsen und Menschen würden auf die- sem Wege dem Auge des Beobachters sich ausdrängen! Immer aber sind die Schätze des tropischen Klimas in größter Ueppigkeit da ausgebrcitet, wo Arme und Kanäle eines Stroms den Boden bewässern, und die Ueber- schwemmungen der Regenzeit eine befruchtende Schlamm- erde ablagern. Denn im Oktober beginnt durch ganz Centralindien hin, so wie aus der Küste Malabar, das Wehen des Nvrdost-Mussons, und mit demselben Hitze und Trockenheit. Atlmählig werden die Bäume entlaubt, die Grashalme dorren, der Boden zcrlechzt, die Thiere schmachten, die Bewohner verbergen sich hinter feucht ge- haltnen Matten. Erst zu Ende Aprils schlägt der Wind um; der Südwest, gegen die Himalihberge anstürmend, führt Nebel und Wetter aus dem Ocean herauf; bang liegt die Atmosphäre auf allen Geschöpfen, bis unter furchtbar hallenden Donnerschlägen die Schleusten des Ge- wölks sich aufthun und Regengüsse Herabstürzen, von de- neu der Nordländer keinen Begriff hat. Jetzt rollen im Himalih die Lawinen, schäumende Wildbäche reissen Fels- blöcke und Bestien mit sich ins Tiefland; die Ströme än- dern ihre Farbe, schwellen, übersteigen das Ufer und wäl- zen röthliche Fluthen über Thäler und Ebnen hin. Erst nach Monaten und allmählig ziehen sich die Gewässer zurück, und hinter ihnen wandelt der Sämann. Am wolkenlosen Himmel glüht die Sonne des Südens, und wie durch ei- nen Zauberschlag sieht man plötzlich das öde Wassergefilde

9. Mit einem Stahlstich - S. 129

1836 - Stuttgart : Belser
Zendvolk, Relkgion und Sprache desselben. 129 Gott des Feuers herrschte, von dessen Macht die Naph- thaquellen Zeugniß gaben, so mußte im nördlichen kalten Turan ein entgegengesetzter Gott, ein Fürst der Finster- uiß gebieten, dem Alles unterthan war, was den Män- nern von Iran schadete und mißfiel. Sechstes Hauptstück. Babylon. Nachdem der Euphrat und Tigris, jener auf mehr gekrümmtem, dieser auf kürzerem Wege die Hoch- gebirge Armeniens durchbrochen haben, rollen sie ihre benachbarten Gewässer durch eine langgestreckte Ebne dem persischen Meerbusen entgegen. Der stärkere Euphrat hat flache Ufer; da beide durch die Schneemassen ihrer Hei- math regelmäßig angeschwellt werden, und der- Boden sich nach Osten zu abdacht, fluthet die Ueberfütle jenes Stroms, ohne auf Widerstand zu stoßen, weit in das Land herein, bis sie dem brausenden Tigris begegnet. Wo Vertiefungen sind, erzeugt die Hitze des Klimas nach der Ueberschwemmung alsbald giftige Sümpfe. Aus- serdem mangelt es rings umher nicht nur an kcrnhaftem Bauholze, sondern, ebenso sehr auch an Steinen. Hier also, möchte es scheinen, habe die Natur menschlichen Wesen den Anbau verweigert. Und gleichwohl sind ge- rade au den Ufern dieser Ströme, in dieser sumpfigen, holz- und steinarmen Fläche nacheinander Babylon, Ninive, Seleucia und Ktesiphvn aufgebläht, und noch heutigen Tages spiegelt sich ein Schattenbild von Bagdad in den Wellen des Tigris, und in Bassora am Schat el Arab treffen die Waareu der Araber, Per- ser und Hin du stau er zusammen. Denn der öde mesopo- Baucr's Gesch. I. Bd. 9

10. Mit einem Stahlstich - S. 139

1836 - Stuttgart : Belser
Babylon. 139 den. Die Sonne scheint es, haben sie mit weiblichem Angesichte, auf einem Wagen fahrend abgebildet. Aus dem Worte des Jeremias: „ein Land der Götzen ist es, und der Abgötter rühmen sie sich," können wir schließen, daß sie noch andre Sterne ausser den genannten verehrt haben mögen. Das Kastenthum hatte im Allgemeinen entweder nie bestanden, oder frühe schon den willkühr- lichen Eingriffen des Despotismus weichen müssen; ein geschloßner Priester stand aber, eine Kaste der Wei- sen, wie Daniel sie nennt, suchte durch Opfer und Zau- berei Unglück abzuwendcn, war mit Vogel- und Opfer- schau beschäftigt, las den Charakter und das Schicksal der Menschen, bevorstehende Witterung, Erdbeben, Son- nen - und Mondsfinstcrnisse in den Sternen, und pflanzte mancherlei Kenntnisse durch Familienübcrlicferung fort. Sterndeuter ei füllte in Babylon die Stelle des Ora- kelwesens aus, das bei allen Völkern des Alterthums eine so wichtige Rolle gespielt hat. Denn je beschränkter der Kreis von Ursachen und Wirkungen war, den man überschaute, je geringer folglich die Auswahl unter schon vorgekommnen Fällen, die jetzt wieder eintreten konnten, ein desto größres Feld stand den dunkeln Eingebungen der Furcht offen, so daß man doppelt rathlos und ängst- lich der Zukunft entgegen sah, und der erfahrnere Prie- ster, dessen Rath in jeder Verlegenheit helfen sollte, nicht einmal verstanden worden wäre, falls er dem kindischen Frager auseinandergcsetzt hätte, daß dieß nun so kom- men werde, weil jenes so gewesen. Er begnügte sich also, schlechthin zu erklären, cs werde geschehen, und der An- dre, dem ein solches Wissen unbegreiflich dünkte, sah es, weil ja der Priester gesprochen hatte, als unmittelbare Mittheilung der Götter an. Sv wurde der Klügere, auch wenn er cs nicht gewollt hätte, in die Herzensange- legenheiten des Unerfahrnen hineingczogen, und eine Grund-
   bis 10 von 167 weiter»  »»
167 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 167 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 1
1 96
2 193
3 29
4 69
5 185
6 107
7 167
8 32
9 44
10 1201
11 447
12 649
13 9
14 187
15 17
16 103
17 26
18 1
19 21
20 135
21 97
22 46
23 139
24 63
25 356
26 442
27 358
28 286
29 7
30 13
31 683
32 33
33 90
34 309
35 91
36 151
37 1258
38 18
39 327
40 112
41 77
42 468
43 69
44 34
45 627
46 340
47 65
48 131
49 6

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 1
1 10
2 4
3 3
4 1
5 0
6 0
7 5
8 23
9 3
10 0
11 1
12 4
13 1
14 5
15 15
16 44
17 60
18 1
19 19
20 9
21 33
22 6
23 39
24 0
25 2
26 8
27 0
28 10
29 12
30 3
31 2
32 2
33 1
34 6
35 5
36 5
37 2
38 2
39 4
40 1
41 5
42 1
43 7
44 1
45 9
46 1
47 10
48 2
49 2
50 3
51 6
52 11
53 1
54 0
55 3
56 17
57 0
58 3
59 2
60 0
61 0
62 6
63 1
64 2
65 3
66 1
67 18
68 14
69 8
70 2
71 7
72 2
73 5
74 2
75 5
76 7
77 46
78 7
79 1
80 1
81 11
82 14
83 8
84 0
85 3
86 7
87 7
88 7
89 13
90 9
91 10
92 44
93 1
94 10
95 4
96 7
97 9
98 45
99 2

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 4
1 0
2 12
3 3
4 3
5 1
6 7
7 1
8 0
9 7
10 3
11 0
12 6
13 1
14 0
15 1
16 5
17 5
18 0
19 1
20 6
21 3
22 0
23 1
24 10
25 0
26 8
27 2
28 0
29 0
30 4
31 3
32 3
33 16
34 2
35 1
36 1
37 1
38 0
39 8
40 4
41 1
42 2
43 6
44 0
45 3
46 1
47 1
48 8
49 10
50 3
51 5
52 0
53 3
54 1
55 3
56 0
57 1
58 9
59 19
60 2
61 1
62 4
63 1
64 4
65 5
66 0
67 0
68 3
69 0
70 1
71 0
72 1
73 16
74 4
75 2
76 2
77 9
78 0
79 5
80 6
81 41
82 1
83 4
84 0
85 3
86 2
87 3
88 13
89 3
90 2
91 2
92 1
93 2
94 0
95 0
96 0
97 4
98 3
99 1
100 7
101 0
102 16
103 10
104 3
105 0
106 1
107 0
108 2
109 0
110 4
111 1
112 4
113 1
114 0
115 3
116 3
117 1
118 3
119 3
120 7
121 19
122 0
123 2
124 3
125 4
126 0
127 6
128 6
129 8
130 0
131 45
132 6
133 0
134 9
135 0
136 20
137 1
138 3
139 0
140 16
141 1
142 4
143 19
144 0
145 2
146 2
147 0
148 0
149 0
150 2
151 0
152 7
153 0
154 0
155 4
156 9
157 0
158 2
159 1
160 2
161 1
162 2
163 1
164 4
165 0
166 1
167 2
168 0
169 2
170 1
171 3
172 3
173 5
174 0
175 26
176 1
177 19
178 2
179 11
180 3
181 2
182 11
183 12
184 0
185 0
186 6
187 6
188 0
189 3
190 0
191 1
192 2
193 0
194 5
195 1
196 5
197 6
198 2
199 0